Ballett nach dem Roman von Per Olov Enquist, für Olaf Schmid und das Ballett des Theaters Lüneburg

Premiere 14.1.2017, Theater Lüneburg

Orchesterbesetzung

2 Flöten (1. auch Altflöte, 2. auch Piccolo)
2 Oboen (2. auch Englischhorn)
2 Klarinetten (1. auch Es Klarinette und Altsaxophon, 2. auch Bassklarinette)
2 Fagotte (2. auch Kontrafagott)

3 Hörner
2 Trompeten (beide auch Kornett)
2 Posaunen (Tenor und Bass)
Tuba

2 Schlagzeuger
Harfe

Streicher

Schlagzeug 1: Pauke, kleines Becken hängend, Triangel
Schlagzeug 2: Vibraphon, Xylophon, Glockenspiel, Kleine Trommel, große Trommel, großes hängendes Becken, Becken à 2, Tam-Tam, Tamburin, Peitsche

Per Olov Enquists Roman ist eine starke Vorlage und Inspiration für den Tanz: Die beiden Protagonistinnen – die Hysterie-Patientin Blanche Wittman und die Wissenschaftlerin Marie Curie – sind komplexe Figuren, die in einer intensiven schicksalhaften Verbindung zueinander finden und trotz aller Nähe immer ihr Geheimnis behalten. Die atemberaubend kühne Metapher der Radioaktivität als Sinnbild einer alles verzehrenden Liebe ist poetisch und brutal zugleich. Denn sie trägt von Beginn an den Schatten der Schuld in sich – der Schuld des Betrugs in der Liebe und der Schuld, eine vernichtende Strahlung entfesselt zu haben, von deren Gefahr viele lange nichts ahnten.

Die musikalischen Nummern in Übersicht

1. Jane, Blanche und Marie
2. Liebe
3. Salpêtrière
4. Blanche in der Salpêtrière
5. Blanche
6. Marie und Pierre
7. Erster Nobelpreis
8. Maria und Pasqual Pinon
9. Freud
10. Radium
11. Charcot
12. Hypnose
13. Marie, Pierre und Paul
14. Familie, Schlaflied und Missbrauch
15. Jane
16. La Danse des Fous
17. Tod des Monsters
18. Blanche und Charcot
19. Herzinfarkt
20. Charcot rettet seinen Bruder
21. Die zerstörerische Kraft der Liebe
22. Pierres Tod
23. Liebesnacht und Tod Charcots
24. Pechblende
25. Marie und Paul
26. Zerstörung
27. Eisvogel
28. Zweiter Nobelpreis
29. Tod

Audiodemomitschnitt einer Liveaufführung am 12.3.2017 am Theater Lüneburg

Partitur zur Ansicht

Presse:

«Manchmal sind es gerade die kleinen Theater, die ganz Großes auf die Bühne bringen. (…) Seit nunmehr fast vier Jahren mischt Olaf Schmidt die dortige Tanzszene bravourös neu auf. (…) die Vorstellung sind sehr gut besucht – und inzwischen oft sogar ausverkauft. Olaf Schmidt dankt es mit aufsehenerregenden Produktionen, die jeder großen Bühne zur Ehre gereichen könnten. (…) Wie jetzt wieder mit der Uraufführung von ‚Die Geschichte von Blanche und Marie‘, zu der Lüneburgs Generalmusikdirektor Thomas Dorsch eigens eine sehr tanzbare geschmeidige Musik komponierte (von den Lüneburger Symphonikern differenziert und sehr einfühlsam gespielt). (…)

Claudia Rietschel als Blanche gestaltet hier, so scheint es, die Rolle ihres Lebens (…) Wout Geers stattet den Part des Jean Martin Charcot anfangs mit einer wunderbar professoral-gockeligen Allüre aus. (…) Nicht minder berührend Giselle Poncet als Marie Curie und Wallace Jones als ihr Mann Pierre sowie Phong Le Thanh als Paul Langevin. (…) Wie Olaf Schmidt das Verbindende dieser beiden Persönlichkeiten [Marie Curie und Blanche Wittman] heraushebt, aber auch das Trennende, und wie sich über alles der Trost der unzerstörbaren Liebe legt, das ist schon sehr besonders. Manuela Müller hat mit den geringen Mitteln der Lüneburger Technik (alle fünf Züge müssen per Hand bedient werden!) eine wunderbar wandlungsfähige Bühne gezaubert, Claudia Möbius den TänzerInnen adäquate Kostüme auf den Leib geschneidert – das passt alles prima zusammen.» (tanznetz.de, 15.01.2017)

Rezension Landeszeitung Lüneburg